Sirenenalarm: Üben für den Notfall

Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht (CDU) erläutert zusammen mit dem Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement, Markus Eitzer, die Flächenabdeckung und die Sirenenstandorte in Mannheim. Foto: Dieter Leder

„Wir müssen die Sirenen wieder einüben“, erklärte Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht im Vorfeld des bundesweiten Warntages, bei dem am 8. Dezember die Alarmsysteme für den Bevölkerungsschutz in einen Katastrophenfall getestet werden sollen. Dazu gehören die Sirenen ebenso wie Warn-Apps wie KATWARN und NINA und neuerdings auch das Cell-Broasdcasting, bei dem Textnachrichten verschickt werden.

Katastrophenschutz funktioniert in Mannheim nicht

Der Lerneffekt, von dem Specht sprach, ist auch dringend nötig, denn der Katastrophenschutz funktioniert nicht – sowohl bei denen, die ihn auslösen, als auch bei denen, die vor einer Gefahr gewarnt werden sollen. Der bundesweite Warntag im Jahre 2020 ist damals fehlgeschlagen, weil die Technik nicht funktionierte.

Auch Tage nach der Havarie Ende August 2022 muss der mit Chemikalien beladene Container noch gekült werden, um die chemische Reaktion im Innern stabil zu halten. Kurz nach dem Vorfall wurde damals Sirenenalarm ausgelöst. Foto: Dieter Leder

Und auch der jüngste Störfall im Mannheimer Hafen, als im August 2022 ein Chemiecontainer havarierte und giftige Stoffe freigesetzt wurden, zeigte ebenfalls deutlich, dass das System noch immer nicht funktioniert: Es wurde zwar Sirenenalarm ausgelöst, nur hat niemand verstanden, was damit gemeint ist und welche Maßnahmen bei Sirenenalarm getroffen werden müssen. Sowohl bei der Verwaltung und den beteiligten Behörden wie Feuerwehr und Polizei gab es Fehler, die haben die Verhaltensregeln bei Sirenenalarm damals nicht richtig kommuniziert und umgesetzt. Und auch bei der Bevölkerung zeigten sich Defizite, die hatte die Warnung vor einer Gefahr damals ebenfalls nicht verstanden und umgesetzt.

Klare Anweisungen bei Sirenenalarm

Aus den Fehlern von 2020 und auch vom Störfall im August wurden die Lehren gezogen und das Warnsystem verbessert, wie Specht erklärte. Im Vergleich zum Schadenfall im August gibt es nun klare und einheitliche Aussagen, was bei einem Sirenenalarm zu tun ist: Wer den Ton einer Sirene wahrnimmt und hört, befindet sich in akuter Gefahr und muss sofort geschlossene Räume aufsuchen, Fenster und Türen schließen und sich dann über Apps oder Medien informieren, was passiert ist.

Diese von der Stadt kommunizierten Informationen sind nun erstmalig einheitlich und decken sich mit den Angaben aus der Störfallbroschüre. Und noch eine Lehre wurde aus dem Störfall vom August gezogen: Die Sirenen lösten nun nicht nur den Alarm aus, die Sirenen geben auch Entwarnung. Bis dato gab es keine Entwarnung, auch in der Störfallbroschüre ist die noch nicht vermerkt. Beim Störfall im August wurde zwar Sirenenalarm ausgelöst, aber er wurde nicht zurückgenommen, es gab im Sommer keine Entwarnung.

Im Katastrophenfall müssen all richtig handeln

„Wir müssen das Sirenensignal wieder erlernen“, sagte Specht. Der Warntag am 8. Dezember hat damit eine doppelte Funktion: Zum einen soll die Technik getestet werden und die Verwaltung und Behörden mit der Vorgehensweise im Katastrophenfall vertraut gemacht werden. Gleichzeit soll aber auch die Bevölkerung genau wissen, was in einem Katastrophenfall zu tun ist: Bei Sirenenalarm besteht akute Gefahr, wer einen Sirenenalarm hört hat sich sofort in geschlossene Räume zu begeben, Fenster und Türen zu schließen und sich dann zu informieren.

Alle Angaben inklusive der Sirenensignale zum anhören gibt es auch auf der Webseite der Stadt Mannheim und in der Störfallbroschüre.

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