Dynamo Dresden kommt mit dem Flieger, die Koffer mit dem leeren Mannschaftsbus

Der Dynamo-Dresden Mannschaftsbus vor dem Mannschaftshotel in Mannheim, während die Fußballer selber mit dem Flieger anreisten.

Zu dem Drittligaspiel gegen den SV Waldhof Mannheim Ende Januar reiste die Fussballmannschaft aus Dresden mit dem Flugzeug an. Der hauseigene Dresdner Mannschaftsbus transportierte derweil nur das Gepäck nach Mannheim. Etwas mehr als fünf Fahrstunden für die 530 Kilometer lange Strecke Dresden-Mannheim werden vom ADAC-Routenplaner veranschlagt, die Reise mit dem Flieger auf der Kurzstrecke dürfte von Haustür zu Haustür via Frankfurt dann wohl auch knapp vier Stunden gedauert haben. Zu der kaum bemerkenswerten Zeitersparnis kommt noch hinzu, dass der eigene Mannschaftsbus die Strecke ohnehin gefahren ist: Aus ökologischer Sicht eine katastrophale Bilanz. Flugscham, also das Bewusstsein um die Umweltschädlichkeit von Flugreisen und in der Konsequenz die Vermeidung von Flugreisen, scheint die Fußballmannschaft von Dynamo Dresden nicht zu kennen.

Schon letztes Jahr erntete der DFB mit einer ähnlichen Reise einen Shitstorm, als die Nationalmannschaft von Stuttgart nach Basel den Flieger nahm und der Mannschaftsbus nur das Gepäck transportierte. Auch da war die Zeitersparnis kaum nennenswert, der Umwelt- und Imageschaden umso größer. Gastgeber SV Waldhof ist da schon weiter, der Flieger bleibt bei Auswärtsspielen im Hangar: „Der Standard ist der Bus“, erklärt SV Waldhof Pressesprecher Yannik Barwig, „wenn es mit dem Bus möglich ist, fahren wir mit dem Bus.“

Barwig führt noch ein weiteres Argument auf, in der dritten Bundesliga besser den Bus und nicht das Flugzeug zu nutzen: „Laut Statistik haben Teams, die mit dem Flugzeug angereist sind, mehr Spiele verloren als gewonnen.“ Die Erfahrung musste auch die eingeflogene Mannschaft von Dynamo Dresden machen: Waldhof Mannheim gewann die Partie mit 1:0.

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